Wie erzielen ETFs ihre Rendite?


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In Zeiten von Niedrigzinsen und unsicheren Finanzmärkten wünschen sich Anleger Investitionsmöglichkeiten, die Sicherheit und eine starke Rendite miteinander kombinieren. Wer sich auf die Suche nach solchen Anlageprodukten macht, wird schnell bemerken, dass die Auswahl gering ist – denn Sicherheit und Rendite verstehen sich in der Finanzwelt üblicherweise eher gegenteilig. Es gibt aber einen Mittelweg: Exchange Traded Funds (ETFs), börsengehandelte Indexfonds. Mit ETFs können Anleger langfristig Vermögen aufbauen und investieren dank ihrer Diversifikation in einen Index wesentlich risikoärmer als bei einer Investition in einzelne Aktien. Nichtsdestotrotz können sie dabei auf Dauer eine stabile und attraktive Rendite erwirtschaften.

In unserem Ratgeber erklären wir, auf welche Weise ETFs ihre durchschnittliche Rendite erzielen, wie hoch die Durchschnittsrendite von bestimmten Indexfonds wie dem MSCI World ist und welche Kosten die ETF-Rendite beeinflussen.

Das Wichtigste zur ETF-Rendite kurz zusammengefasst:

  • Das Ziel eines ETFs ist es, eine ähnliche hohe Rendite wie der Index, den es abbildet, zu erwirtschaften – ganz im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds. Anders als bei ETFs möchte das Fondsmanagement die Rendite der Fonds steigern, um so den Markt zu übertreffen.
  • Die durchschnittliche Rendite von ETFs entsteht durch den Handel der Anteile und die damit verbundenen eventuell ausbezahlten Dividenden. Darüber hinaus können Zinsen aus Anleihen-ETFs die Rendite beeinflussen.
  • Außer Wertentwicklungen der Dividenden, Zinsen usw. beeinflussen auch die Kosten die Rendite von ETFs. Zu den Kosten gehören die Total Expense Ratio (TER) sowie die Transaktionskosten, die beim Wertpapierhandel anfallen. Auch Steuern und die Inflation spielen eine Rolle bei der Berechnung der ETF-Rendite.

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Wie hoch ist die Rendite von Indexfonds?

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Die Rendite von ETFs ist – wie bei einzelnen Aktien auch – nicht festgelegt. Daher schwankt die Durchschnittsrendite von ETFs von Jahr zu Jahr. Es lässt sich aber festhalten, dass ETFs pro Jahr etwa die Rendite erzielen, die auch der Index erreicht, den sie abbilden.

Davor Horvat
Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885

Allerdings sollten Anleger bedenken, dass von den erwirtschafteten Erträgen bestimmte Kosten abzuziehen sind. Zu den ETF-Kosten gehören geringfügige laufende Gebühren sowie einmalige Anschaffungs- und Verkaufskosten. Die Kosten für die ETFs sind aber verglichen mit klassischen Fonds, die aktiv verwaltet werden, deutlich geringer. Das ist auch der Grund, warum die Rendite aktiv gemanagter Fonds oft geringer als die von ETFs ausfällt.

Die Rendite kann man anhand der positiven Wertentwicklung von Wertpapieren, Dividenden, Zinsen und anderen Einnahmen berechnen. Sie wirken sich zudem jeweils auf den Kurs des ETFs aus, das für die Anleger letztlich relevant ist.

Welche Rendite erzielt ein ETF auf den MSCI World durchschnittlich?

Der MSCI World ist ein globaler Aktienindex, der die Entwicklung von mehr als 1600 Aktien aus 23 Industrieländern widerspiegelt.1 Er gilt als einer der wichtigsten Indizes weltweit. Die im Index am stärksten vertretenen Branchen sind die Informationstechnologie, das Gesundheitswesen und der Finanzsektor.

1) Quelle: https://www.finanzen.net/index/msci-world

Anleger, die in den vergangenen 30 Jahren in ETFs auf den Aktienindex MSCI World investierten, konnten eine durchschnittliche Rendite von rund acht Prozent erzielen. Ein Euro, der im Jahr in den MSCI World Index angelegt wurde, war im Jahr 2020 (unter Berücksichtigung der Inflation) 35 Euro wert.

Die durchschnittliche Rendite des MSCI World ETF hat aber auch Verlustphasen durchlebt: Einer der schlechtesten Einstiegspunkte für Anleger war der September des Jahres 2000. Zu dieser Zeit platzte die Technologieblase (auch bekannt als „Dotcom-Blase“) an den Börsen. Es folgten der Terroranschlag auf das World Trade Center in New York und das finanzielle Aus für den amerikanischen Energiekonzern Enron. Durch die Weltwirtschaftskrise im Jahr 2007 sollte es schließlich mehr als 13 Jahre dauern, bis sich die Durchschnittsrendite des MSCI World Index von diesen Rückschlägen erholen konnte. Genauso hat die durchschnittliche Rendite des MSCI World Index auch langanhaltende Aufschwünge mit hohen Gewinnen erlebt – oft erfolgten diese Aufschwungphasen im Zuge einer vorherigen negativen Wertentwicklung des Index. Für Anleger, die sich von diesen Erschütterungen nicht haben verunsichern lassen, hat sich die langfristige Investition jedoch gelohnt, wie die folgende Grafik zeigt:

Wie beeinflussen die Kosten die Rendite?

ETFs sowie Indexfonds müssen die sogenannte Total Expense Ratio (TER) ausweisen. Unter der TER versteht man die Gesamtkostenquote pro Jahr. Sie umfasst alle Positionen, die Kosten verursachen und damit die durchschnittliche ETF-Rendite mindern. Kosten, die nicht vorhersehbar sind – z. B. Transaktionskosten durch den Wertpapierhandel gehören nicht zur TER. Mit der TER haben Anleger im Idealfall eine maximale Transparenz, um ihre Investitionen zu planen.

Zu den Kosten und Gebühren, die in der Gesamtkostenquote enthalten sind, gehören:

  • Personalkosten
  • Softwarekosten
  • Kosten für die Wirtschaftsprüfer
  • Depotkosten
  • Vertriebskosten
  • Lizenzkosten (für die Erlaubnis, dass ETFs ihre Indizes abbilden dürfen, müssen sie Lizenzen erwerben)

Auch wenn die TER viele Positionen umfasst, so halten sich die Gesamtkosten für ETFs dennoch in Grenzen – ein entscheidender Vorteil zu aktiven Fonds.

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Wie unterscheidet sich die Rendite von ETFs und aktiven Investmentfonds?

m zu verstehen, wie sich die Durchschnittsrendite von ETFs zusammensetzt und beeinflusst wird, sollten Anleger wissen, wie ETFs funktionieren: ETFs und Indexfonds bilden einen bereits vorhandenen Index nach. Diese Art der Abbildung bezeichnet man als Replikation und unterscheidet die Methode in physische und synthetische Replikation. Ein Index ist ein Zusammenschluss aus Wertpapieren eines bestimmten (Teil-) Marktes. Er stellt dar, wie sich der Markt zu einem bestimmten Zeitpunkt entwickelt. Der DAX ist beispielsweise ein solcher Index und gibt wieder, wie sich die 40 größten Unternehmen in Deutschland entwickeln. Ein ETF, das den DAX abbildet, würde dementsprechend die Anteile der 40 im DAX vorhandenen Unternehmen enthalten.2

Aktive Fonds nutzen Indizes meist maximal als eine Art Benchmark, an der sie sich messen lassen möchten. Denn das Fondsmanagement versucht stets aktiv den Markt zu übertreffen, indem es Fonds immer wieder neu zusammensetzt, um so eine maximale Rendite zu erwirtschaften. Zudem werden für das aktive Fondsmanagement hohe Gebühren fällig, was deren Rendite pro Jahr schmälert und ETFs durchschnittlich kosteneffizienter macht.

2) Quelle: https://deutsche-boerse.com/dbg-de/unternehmen/wissen/boersenlexikon/boersenlexikon-article/DAX-242898

Erreichen ETFs tatsächlich die Rendite des abgebildeten Index?

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Obwohl Fondsmanager aktiver Fonds gezielt daran arbeiten, die Rendite des Markts zu übertreffen, schaffen sie das nur in seltenen Fällen. Tatsächlich performen aktiv verwaltete Fonds meist deutlich schlechter. Das, kombiniert mit der stärkeren Kosteneffizienz bei ETFs, spricht dafür, sein Geld eher in ETFs, statt in aktive Fonds zu investieren.

Davor Horvat
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Welche Faktoren verringern die Rendite?

Im Wesentlichen beeinflussen drei Faktoren bei jeder Art der Investition die Rendite: Das sind zum einen die Kosten, die ein Anlageprodukt hervorruft, die Steuern, die Anleger für erwirtschaftete Erträge zahlen müssen, sowie die Inflation.

Kosten

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Als börsengehandelte Indexfonds werden ETFs nicht aktiv gemanagt. Dennoch werden sie in gewisser Weise verwaltet und verursachen dadurch Kosten und Gebühren, wie etwa Personalkosten, Softwarekosten oder Betriebskosten. Denn es ist nicht etwa so, dass ein ETF einmal entwickelt wird und dann nicht mehr verändert wird. Die Personalkosten für ETFs sind aber mit Abstand nicht so hoch wie bei Fonds mit aktivem Fondsmanagement. Bei der Auswahl des ETFs sollten Anleger darauf achten, dass es nicht zu teuer ist: Schon kleine Unterschiede in den Kosten können die ETF-Rendite verringern.

Davor Horvat
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Die Wertpapiere, in die ETFs oder auch ETF-Sparpläne investieren, liegen nicht direkt beim Anbieter, sondern in der sogenannten Depotbank. Für das Depot fallen meist Gebühren an, die zur TER gehören. Hinzu kommt, dass jeder, der einen Index wie etwa den DAX oder den MSCI World nachbilden möchte, eine Lizenz dafür erwerben muss. Diese Kosten variieren je nach Index und sind ebenfalls in der TER ausgewiesen.

Die Gesamtkostenquote soll alle Kosten der Investition in einem zentralen Prozentansatz darstellen, um so eine höchstmögliche Transparenz zu schaffen. Das soll Anlegern bei der ETF-Auswahl helfen. Sind Transaktionskosten für den Handel mit Wertpapieren vorhanden, werden diese zur TER hinzugezählt.

Steuern

Seit der Investmentsteuerreform im Jahr 2018 werden alle Investmentfonds, wozu auch ETFs gehören, besteuert. Zunächst wird eine Abgeltungssteuer auf die erwirtschafteten Erträge und Kursgewinne in Höhe von 25 Prozent fällig. Dazu kommt gegebenenfalls die Kirchensteuer in Höhe von acht oder neun Prozent. Je nach zu versteuerndem Jahreseinkommen entfällt auch der Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent. Seit 2021 zahlen den Soli allerdings nur noch die wenigsten. Wenn Anleger insgesamt weniger als 801 Euro aus Kapitalanlagen erwirtschaftet haben, fällt dieses Geld unter den Sparerpauschbetrag und bleibt steuerfrei.

Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs. Anleger, die auf thesaurierende ETFs setzen, können vom sogenannten Steuerstundungseffekt profitieren. Das bedeutet, dass man den Gewinn und auch die darauf entfallenden Steuern auf einen späteren Zeitpunkt verschieben und somit in die Zukunft verlagern kann.

Für Dividenden und andere Erträge aus ausländischen Aktien und weiteren Wertpapieren wird zusätzlich die sogenannte Quellensteuer fällig.

Inflation

Neben Steuern und eventuellen Gebühren hat auch die Inflation einen Einfluss auf die Rendite von ETFs. Je mehr Wert das Geld durch die Inflation verliert, desto geringer fällt auch die Rendite aller Anlageprodukte aus. Deshalb ist es so wichtig, sein Geld nicht auf renditeschwachen Sparbüchern oder Tagesgeldkonten zu parken, sonders es zumindest teilweise zu investieren – beispielsweise in ETFs oder ETF-Sparpläne, deren Renditen meist höher als die Inflation und in jedem Fall höher als die aktuellen Zinserträge sind.

Fazit: So viel Rendite werfen ETFs ab

Die durchschnittliche Rendite von ETFs wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Das bedeutet, sowohl die Gesamtkostenquote (TER) mit allen vorhersehbaren Kostenpositionen sowie anfallende Steuern als auch die Inflation können die ETF-Rendite schmälern. ETFs orientieren sich aber stets an der Rendite der Indizes, die sie abbilden. Für Anleger ist relevant, wie sich der Kurs eines ETFs im angezielten Investitionszeitraum entwickelt – denn die Rendite ist der tatsächliche Gewinn, den sie zwischen Kauf und Verkauf erwirtschaften konnten.

Wer sich unsicher ist, wie viel Rendite seine ETFs abwerfen können, kann sich für das Portfoliomanagement auch kompetente Unterstützung suchen. Unsere Honorarberater vor Ort sowie unsere Anlageberatung sind jederzeit für Sie da und beraten Sie gerne rund um das Thema ETF-Rendite.

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Davor Horvat Davor Horvat

Davor Horvat ist seit 1995 in der Finanzbranche tätig. Als staatlich zugelassener Honorar-Anlageberater konzentriert er sich auf ganzheitliche Finanz- und Liquiditätsplanung mit Fokus auf Exchange Traded Funds (ETFs). Davor Horvat ist Gründer und Vorstand der Honorarfinanz AG. Seine mehr als 25-jährige Erfahrung in der Finanzbranche gibt er in zahlreichen Publikationen und Interviews, aber auch in Seminaren an Anleger weiter.

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