Was sind ETFs und wie funktionieren sie?


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Diese Frage stellen sich vermutlich viele Anleger – Was sind Exchange Traded Funds eigentlich? ETFs bieten nicht nur einige Vorteile, wie zum Beispiel den Wegfall der Kosten für ein Fondsmanagement, sondern stellen darüber hinaus auch ein eigenes, interessantes Portfolio zur Verfügung.

Wer die Anschaffung von Wertpapieren spannend findet, doch mangels Erfahrung und Verlustängsten scheut, für den stellen die ETFs eine attraktive Variante dar, sein Geld breitestreut und rentabel zu investieren.

Welche Folgen Sie in Bezug auf Ihre Finanzen bei der Geldanlage mit ETFs erwarten können und welche weiteren Vor- und Nachteile es gibt, erfahren Sie in unserem Ratgeberartikel.

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Was ist ein ETF?

Oft als börsengehandelte Fonds oder Indexfonds bezeichnet, stehen ETFs im Englischen für Exchange Traded Funds. Korrekt bezeichnet handelt es sich also um börsengehandelte Indexfonds, die der Kategorie der Investmentfonds zuzuordnen sind. ETFs werden zwar an der Börse gehandelt, stellen aber dennoch eine Art Sondervermögen dar, das vor einem Totalverlust geschützt wird. ETFs orientieren sich an einem Referenzindex, wie beispielsweise dem des DAX, EuroStoxx 50, S&P 500 und viele tausend andere Indizes. Die Besonderheit liegt hierbei darin, dass Anleger nicht nur an der Kursentwicklung partizipieren, sondern gleichzeitig auch an Dividenden oder Zinsen des betroffenen Indexes. Ein Fondsmanagement und die daraus resultierenden Kosten wie aktiv gemanagten Fonds, entfällt hierbei. ETFs werden passiv gemanagt – einfach erklärt, läuft dies also automatisiert ab und wird beispielsweise durch Computersysteme gesteuert.

Wie funktionieren ETFs?

Portrait von Davor Horvat

Exchange Traded Funds eignen sich auch hervorragend zum monatlichen Sparen. Je nach Depotbank können Sie bereits ab 1 € Sparrate bespart werden. Optimal ist die Kombination mit Einmalbeträgen.

Davor Horvat
Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885

Dies liefert dem Anleger nicht nur den Vorteil, den Vermögensaufbau so früh wie möglich gestalten zu können, sondern ermöglicht zudem eine unkomplizierte und kostengünstige Altersvorsorge. Sie investieren nicht in Aktien einzelner Unternehmen, Sie investieren in sogenannte ,,Indizes‘‘. Hierbei handelt es sich um Listen diverser Firmen, die, unter einem Index zusammengefasst, bespart werden können. So kommt auch die Charakterisierung des Indexfonds für ETFs zustande. Indizes wie der DAX 40 stellen ein klassisches Beispiel für Ansammlungen dieser Art dar, die sich sicher in den Aktienmarkt integrieren konnten. Die Diversifikation beim Investieren in eine ganze Reihe von Firmen lässt Sie als Anleger von der Gesamtheit derer wirtschaftlichen Situation profitieren. Somit sind Sie auch vor einem Vermögensverlust geschützt – fällt eine Aktie, fallen nicht automatisch auch sämtliche Indizes. Zusätzlich werden ETFs per Gesetz als Sondervermögen behandelt, das auch dann geschützt ist, wenn Fondsgesellschaften Insolvenz-Verluste drohen.

ETFs kaufen & verkaufen einfach erklärt

Wer in ETFs investieren möchte, der wählt zunächst verschiedene Indizes wie z.B. DAX, S&P 500 oder MSCI World. Zum Aufbau Ihres Depots müssen Sie nicht zwingend in vereinzelte Aktienfonds investieren. Ebenso ist es möglich, Ihre Geldanlagen auf ganze Branchen und Sektoren, wie zum Beispiel die Technologieindustrie zu setzen – allerdings sollten Sie nicht zu viele verschiedene Indizes auswählen, da Sie in diesem Fall auch hohe Transaktionsgebühren aufbringen müssen. Wer anlegen möchte, sollte zunächst ein (Online-) Depot eröffnen. Nun können Sie sich über Ihre gewünschten Indizes informieren und die Anlagen mit dem größtmöglichen Potenzial auswählen. Kaufen Sie Ihre Wertpapiere stets mit Bedacht – nach Möglichkeit können auch eigene, vorhandene Branchenkenntnisse nicht schaden und in Ihre Finanzplanung miteinfließen. Wer nun geschickt investiert hat, verkauft seine Wertpapiere, oder zumindest Anteile, mit Gewinn. Die Rendite kann entweder für den Kauf neuer ETFs genutzt werden oder als Geldanlage auf dem eigenen Konto dienen. Mehr zum ETF-Handel erfahren Sie in unserem Ratgeber.

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Vorteile & Nachteile von Indexfonds

ETFs bieten Anlegern mehrere Vor- und Nachteile. Häufig wird hier gerade der Sicherheitsaspekt der Geldanlage hinterfragt. Im Regelfall allerdings überwiegen die Vorteile der börsengehandelten Indexfonds dennoch. Unterschiedlich betrachtet werden allerdings ausschüttende und thesaurierende ETFs. Hierzu eine kurze Erklärung: Der Anleger muss von Beginn an entscheiden, ob der ETF die Dividenden direkt auf das Konto des Anlegers ausschütten soll oder ob die Dividenden automatisch wieder angelegt werden sollen. Für Anleger, die sich in der Aufbauphase ihrer Wertpapiere befinden, sind thesaurierende ETFs vorteilhafter – hier partizipiert man automatisch am Zinseszins-Effekt. Anleger, die regelmäßige Entnahmen aus ihrem ETF Depot tätigen möchten und sich in der Entnahmephase ihres Lebens befinden, sollten eher auf ausschüttende ETFs setzen.

Welche Vorteile bieten Exchange Traded Funds?

Portrait von Davor Horvat

ETFs haben den Vorteil, dass sie durch den Wegfall eines Fondsmanagements sehr niedrige Kosten haben und gleichzeitig sehr breit gestreut sind.

Davor Horvat
Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885

Durch die simple Abwicklung der Fonds werden dem Anleger nicht nur einfache Handelbarkeit, sondern zugleich auch hohe Transparenz für die Diversifikation verschafft. Ein aktives Fondsmanagement ist im Vergleich zu weiteren Geldanlagen an dieser Stelle nicht nötig. Fondsgesellschaften bzw. Fondsmanager berechnen in den meisten Fällen hohe Gebühren für Verwaltung sowie eventuell auch Empfehlungen. ETFs werden allerdings proaktiv über Computer gesteuert und helfen somit beim Sparen. Auch mit der Chance einer schnellen Rendite punkten die Indexfonds: Die Wertentwicklung wird nicht nur vereinzelt, sondern von der Gruppendynamik der Wertpapiere geprägt. Somit gewinnt der Anleger die Möglichkeit, von vielfachen Indizes zu profitieren und sein Depot schnell steigern zu können. Ein Verlust durch die Wertentwicklung der ETFs ist auf Grund der Eingliederung in eine Art Sondervermögen allerdings ausgeschlossen.

Was sind die Nachteile von ETFs?

Auch wenn die Anzahl der Nachteile geringer erscheint, sollten diese trotzdem vor der Investition in Fonds dieser Art bedacht werden. Dass ETFs sich so leicht besparen lassen, erklärt leider auf der anderen Seite auch eine Art Risiko. Fallen die Kurse der Fondsanteile bzw. Indizes, so kann die ETF Rendite recht gering ausfallen. Auch Investitionsgebühren oder ETF Risiken wie Börsencrashs sollten berücksichtigt werden. Generell lässt sich feststellen, dass sich die Investition in ETFs hauptsächlich dann lohnt, wenn langfristig geplant wird. Kurzfristiges Investieren erhöht die Handelskosten und verringert gleichzeitig die Rendite. Das Fondsvolumen der Aktien kann die Wertentwicklung ebenso einschränken – sehr kleine ETFs von verschiedenen Anbietern sind häufig schlechter handelbar und bremsen den Gewinn der Geldanlage daher aus.

Welche Arten von ETFs gibt es?

Bei den börsengehandelten Investmentfonds, die der Kategorie ETFs zugeordnet werden, gibt es eine größere Auswahl, als vielleicht vermutet. Diverse Aktien und Fondsanteile können gebündelt in dieser Form zur Steigerung des Depots genutzt werden. Es gibt sie auf verschiedene Anlageklassen. Klassisch nutzt man ETFs für Aktienmärkte. Hier können Anleger sowohl in Angebote bestimmter Länder, als auch in weitgreifendere Indizes wie z. B. den MSCI World Index, der die ca. 1.600 größten Unternehmen weltweit abbildet, investieren. Anleger, die ihr Depot gegen hohe Kursverluste absichern möchten, investieren je nach Risikobereitschaft anteilig in Anleihen-ETFs. Will der Anleger mit seinem Geld nachhaltig und ökologisch investieren, so kann er das mittlerweile über kostengünstige ETFs weltweit betreiben. Wer in Rohstoffe investieren möchte, kann dazu sogenannte ETCs nutzen. Börsengehandelte Rohstoffe ermöglichen den Zugang zu Edelmetallen wie Gold, Silber etc. oder den Zugang zu einem breit aufgestellten Rohstoffkorb. Mittlerweile können Anleger auch die Wertentwicklung von Kryptowährungen über sogenannte ETP’s (Exchange Traded Products) nachbilden und an deren Kursentwicklungen partizipieren.

Eine Übersicht der wichtigsten ETFs, die von verschiedensten Anbietern zur Verfügung gestellt werden, haben wir Ihnen kurz zusammengestellt:

  •  Aktien ETFs
  • Geldmarkt ETFs
  • Anleihen ETFs
  • Immobilien ETFs
  • Rohstoffe ETCs (börsengehandelte Rohstoffe)
  • Synthetische ETFs
  • Physische ETFs
  • ETFs in Schwellenländer
  • ETP’s auf Kryptowährungen

Synthetische oder physische ETFs ETF Schwellenländer nachhaltige ETFs

Was sind sinnvolle ETF Anlagen?

Besonders empfehlenswert erscheinen Indizes, die ganze Branchen abdecken. Daher lässt sich gerade zu breit aufgestellten ETFs wie beispielsweise MSCI World, STOXX Indizes oder auch S&P Indizes raten. Auch Investmentfonds im Bereich Rohstoffe oder Immobilien verschiedener Anbieter sind durchaus interessant und zum Aufbau Ihres Depots geeignet. Eine weitere Möglichkeit der Investition stellen Anleihen ETFs wie Staats- oder Unternehmensanleihen sowie nachhaltige und ökologische Fonds dar.

ETFs als Teil des Sparplans nutzen

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Mit einem ETF Sparplan umgeht man das sogenannte „Markt-Timing“ – also den Versuch des richtigen Einstiegszeitpunkts in den Markt zu finden.

Davor Horvat
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Anleger können den Vermögensaufbau durch ETFs daher schon mit geringen Geldbeträgen breit gestreut und kostengünstig betreiben. Mit ETF Sparplänen kauft man jeden Monat Anteile des jeweiligen Index und partizipiert automatisch am sogenannten Cost- Average-Effekt. Dieser Effekt beschreibt die Tatsache, dass Anleger für einen gleichbleibenden Betrag, bei fallenden Kursen mehr Fondsanteile für ihre Geldanlage und bei steigenden Kursen weniger Anteile kaufen. Da eine feste Definition der korrekten Verwendung von ETFs eher schwierig erscheint, lässt sich zumindest die Empfehlung aussprechen, das weitreichende Portfolio der Indizes für den Sparplan zu nutzen. Wer breit streut, hat auch gute Chancen seine eigenen Finanzen mit einem Gewinn hieraus zu steigern.

ETFs zur Altersvorsorge

Durch die einfache Nutzung der ETFs zum Sparen auf breit angelegten Aktien-Indizes, wie z. B. MSCI World oder STOXX Indizes, eignen diese sich ebenso gut für Ihre eigene Altersvorsorge. Gemeinsam mit dem Tages- und Festgeldkonto bilden die verschiedenen Bestandteile Ihrer Finanzen eine hervorragende Basis für einen soliden Sparplan. Wer auf den Aspekt der Altersvorsorge abzielt, der sollte sich zur Anlage eher auf stabile Fonds fokussieren. ETFs wie MSCI bieten nicht nur eine interessante Vielfalt – auf Grund ihres breiten Portfolios können sie auch eine gewisse Marktstabilität gewährleisten und daher mit einer recht hohen Gewinnchance genutzt werden. Für eine sichere Altersvorsorge gilt es also, sich zunächst auch mit der zukünftigen Betrachtung der gewünschten Indizes auseinanderzusetzen.

Fazit – lohnen sich ETFs für Sie als Anleger?

Die Exchange Traded Funds bieten tatsächlich eine kostengünstige sowie auch einfache Möglichkeit, eine Geldanlage zu gestalten, die für diverse Zwecke genutzt werden kann. Setzt man auf die richtigen Indizes, so können sich Wertentwicklung und Rendite höchst profitabel gestalten. Da der Anleger ein großes Verlustrisiko umgeht, punkten die ETFs auch durch den Aspekt des Sondervermögens und das breit aufgestellte Portfolio verschiedenster Anbieter. Die offene Gestaltung der Diversifikation macht die Indexfonds der Börse ebenso interessant. Man profitiert geschickt von der Mehrheit der lohnenswerten Fonds und Wertpapiere und schafft es so im besten Fall nicht nur zu sparen, sondern gleichzeitig bereits seine Altersvorsorge zukünftig abzusichern.

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Davor Horvat Davor Horvat

Davor Horvat ist seit 1995 in der Finanzbranche tätig. Als staatlich zugelassener Honorar-Anlageberater konzentriert er sich auf ganzheitliche Finanz- und Liquiditätsplanung mit Fokus auf Exchange Traded Funds (ETFs). Davor Horvat ist Gründer und Vorstand der Honorarfinanz AG. Seine mehr als 25-jährige Erfahrung in der Finanzbranche gibt er in zahlreichen Publikationen und Interviews, aber auch in Seminaren an Anleger weiter.

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